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Wirken des überregionalen Predigers Abul Baraa

Aktivitäten zunehmend nach Niedersachsen verlagert


In den letzten Monaten hat der überregional bekannte Prediger der salafistischen Szene Ahmad Armih, alias Abul Baraa, seine Aktivitäten zunehmend nach Niedersachsen verlagert. Seit Anfang 2020 ist Abul Baraa verstärkt in der Moschee der "Deutschsprachigen Muslimischen Gemeinde" (DMG) in Braunschweig aktiv. Seine Predigten und Vorträge überträgt die DMG live. Die anschließend auf der Seite der DMG hochgeladenen gekürzten Versionen werden von mehreren tausend Menschen aufgerufen.
Abul Baraa trägt zu Themen vor, wie etwa zu religiösen Praktiken im Sinne des salafistischen Tauhid-Verständnisses, zur Abkehr vom wahren Glauben oder zur Unterdrückung des Islams und die Strafe im Höllenfeuer.
In seinen Ausführungen spricht Abul Baraa häufig darüber, dass die Muslime unterdrückt würden und eine Integration der Muslime seitens der Gesellschaft nicht erwünscht sei. Aus Angst vor Ausgrenzung oder Diskriminierung würden sich viele Muslime von ihrem Glauben abwenden und sich der westlichen Gesellschaft anpassen. Darüber hinaus prangert er Muslime an, die sich von den Verlockungen des Diesseits verleiten ließen und anstelle des Propheten anderen weltlichen Idolen folgten. Ferner bezeichnet er Muslime, die nicht mit seiner eigenen Anschauung konform gehen, als jene, die lediglich einen muslimischen Namen tragen. In einem Vortrag in der DMG im Mai 2020 sagte er, dass nicht nur Nichtmuslime dem Islam schaden, sondern auch Muslime. Nur die standhaften Muslime würden ihren Glauben offen praktizieren, indem sie sich beispielsweise nach dem Vorbild des Propheten kleiden oder die religiösen Praktiken einhalten.
Im August 2020 führte Abul Baraa in einem Vortrag in der DMG aus, dass der Islam in Verruf geraten sei und von allen Seiten bekämpft werde. Ferner seien alle anderen Religionen neben dem Islam falsch und ihre Anhänger würden zwangsläufig in die Hölle kommen.

Hintergrund:
Die Vorträge von Abul Baraa enthalten klassische Elemente des Salafismus wie die Erhebung salafistischer Muslime über alle anderen Menschen sowie die klare Trennung zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Dies entspricht dem salafistischen Prinzip "al-wala wa-l-bara", der Loyalität (wala) gegenüber den Muslimen und der Lossagung (bara) von den Ungläubigen (Kuffar). Mit der gleichzeitigen Heraufbeschwörung einer angeblichen Diskriminierung und Verfolgung des Islams, ruft Abul Baraa die "wahrhaft Gläubigen" dazu auf, die Mehrheitsgesellschaft abzulehnen und sich in einer salafistischen Parallelwelt abzuschotten.
Durch die Vortragsveranstaltungen mit Abul Baraa festigt die DMG Braunschweig ihre Rolle als überregional bedeutender Anlaufpunkt der salafistischen Szene.
Ankündigungsflyer Predigten von Abul Baraa in der DMG Braunschweig   Bildrechte: MI

Ankündigungsflyer Predigten von Abul Baraa in der DMG Braunschweig

Artikel-Informationen

erstellt am:
30.09.2020

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