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Minister Pistorius stellt neue Broschüre zum Antisemitismus vor

Boris Pistorius, Niedersächsischer Minister für Inneres und Sport, hat am Freitag, den 12.03.2021 gemeinsam mit Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut und dem Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Dr. Franz Rainer Enste, eine neue Broschüre des Verfassungsschutzes zum Thema "Antisemitismus im Extremismus" im Rahmen einer Videokonferenz vorgestellt.

Die Broschüre klärt auf, was Antisemitismus bedeutet, stellt die verschiedenen Erscheinungsformen des Antisemitismus vor, schildert das Vorkommen in den Extremismusphänomenen Rechts- und Linksextremismus und Islamismus und befasst sich auch mit dem Thema der Antisemitismusprävention.

Minister Pistorius sagte bei der Vorstellung der Broschüre:

"Antisemitismus ist leider kein Problem aus der Vergangenheit, sondern der unmittelbaren Gegenwart. Jede Bürgerin und jeder Bürger, in jedem Alter, wir alle tragen eine große Verantwortung, jetzt und in Zukunft mit aller Entschlossenheit dafür zu arbeiten, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft keinen Platz hat. Umfassende Aufklärung ist dabei besonders wichtig, denn Antisemitismus wandelt sich und findet über viele Wege, oft scheinbar unauffällig seinen Weg in die Gesellschaft. Diese Wege wollen wir mit der jetzt vorliegenden Broschüre für jede und jeden erkennbarer und identifizierbarer machen. Denn egal, ob es eine klar politisch motivierte Aussage aus bestimmten politischen Ecken ist oder leise Töne im Nebensatz im privaten Kreis. Wir sind alle verantwortlich dafür, Antisemitismus anzusprechen und uns dagegen auszusprechen, immer und überall. Deshalb bin ich dem Niedersächsischen Verfassungsschutz sehr dankbar für diese sehr verständliche Broschüre, die Antisemitismus aus vielen Blickwinkeln beleuchtet und ihn – egal unter welchem Deckmantel er daherkommt – als das entlarvt, was er ist: menschenverachtend."


VerfassungsschutzpräsidentWitthaut betont:

"Gerade in der heutigen Zeit, in der Verschwörungstheorien mit deutlich antisemitischen Inhalten in manchen Zirkeln wieder salonfähig sind und auf die Straße getragen werden, ist es unsere Aufgabe, dieser Ideologie aktiv und entschlossen entgegenzutreten. Information und Prävention sind wichtige Bausteine, um antisemitische Hetze, auch wenn sie noch so niedrigschwellig formuliert wird, zu erkennen und Gegenstrategien zu entwickeln."


Dr. Franz Rainer Enste sagt:

"Nachdem das niedersächsische Landes-Demokratiezentrum erst kürzlich eine höchst beachtenswerte Broschüre zum Thema Antisemitismus vorgelegt hat, beleuchtet der Verfassungsschutz unseres Landes das in Rede stehende Thema nunmehr unter weiteren Aspekten. Das begrüße ich sehr. Die jetzt vorgelegte Publikation liefert im Kampf gegen alle aktuellen Formen von Antisemitismus äußerst wichtige Erkenntnisse und beweist, dass unsere Demokratie im besten Sinne tatkräftig zu reagieren weiß. Für den Bereich des extremistisch motivierten Antisemitismus legt der Verfassungsschutz eine gerade jetzt sehr lesenswerte Broschüre vor, die den Bereich eines ziemlich dunklen Phänomens in den Fokus nimmt und für dessen Erstellung den Autoren großer Dank gebührt."

Die neue Broschüre „Antisemitismus im Extremismus“ soll dazu beitragen, dass anlässlich des 1.700-jährigen Bestehens jüdischen Lebens in Deutschland dem erstarkenden Antisemitismus etwas entgegengesetzt wird.

In der rechten Spalte können Sie die Broschüre sowie die Presseinformation und die Rede von Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut herunterladen.

Antisemitismus – Was geht mich das an?

Video-Interview mit dem Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und RIAS


Wir möchten Sie bei dieser Gelegenheit gerne auf das Videogespräch „Antisemitismus – Was geht mich das an?“ des Bündnisses Niedersachsen packt an hinweisen. In dem rund 30-minütigen Beitrag kommt zunächst der Präsident des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst, zu Wort. Anschließend beschäftigten sich der Niedersächsische Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Dr. Franz Rainer Enste, und Katarzyna Miszkiel-Deppe von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Niedersachsen mit aktuellen Fragestellungen zum Antisemitismus.

Das Bündnis Niedersachsen packt an hat dazu eine Presseinformation herausgegeben, die Sie hier herunterladen können.

Moderiert wird das Gespräch von der freien Journalistin Eva Völker.

Zu dem Gespräch gelangen Sie hier.


Profilbild zum Interview "Antisemitismus - Was geht mich das an?" Bildrechte: MJ - Landesbeauftragter für Antisemitismus
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